Outgoing Lab Visits

Dieses Angebot richtet sich speziell an Nachwuchswissenschaftler:innen der acht am EC3R beteiligten Berliner Einrichtungen. Mit diesem Programm möchte das EC3R ihnen die Möglichkeit geben innovative Technologien und Anwendungen der 3R-Forschung kennenzulernen, die die methodischen Kompetenzen innerhalb Berlins ergänzen. Dies bezieht sich auf alle drei Rs – nicht nur auf den Ersatz von Tiermodellen bzw. den Einsatz von Alternativmethoden.

Reise- und Unterbringungskosten von bis zu 3.000 € pro Person können erstattet werden. Alle Bewerbungen werden von Mitgliedern des EC3R nach transparenten und strengen Kriterien begutachtet.

Die Ausschreibung für 2023 ist bereits abgelaufen. Gefördert werden Morris Baumgardt (Charité), Sijie Liu (FU Berlin) und Sunhild Hartmann (Charité/ECRC). Die Ausschreibung für 2024 wird voraussichtlich im Spätsommer 2023 über zahlreiche Kanäle – Websites, Twitter, innerhalb der beteiligten Einrichtungen – veröffentlicht werden.

Die Geförderten 2022

Sarah Schmerbeck (Charité) – zu Besuch im Labor von Prof. Dr. Alastair Buchan, University of Oxford, England

Im Rahmen des „EC3R Outgoing Lab Visit Program“ besuchte Sarah Schmerbeck, Doktorandin in der Gruppe von PD Dr. Mergenthaler, die Gruppe von Prof. Alastair Buchan an der Universität Oxford und kollaborierte mit Dr. Paul Holloway. Die Forschung von Prof. Buchan und Dr. Holloway kombiniert multizelluläre 3D-Modelle mit fortschrittlichen mikrofluidischen Organ-on-Chip-Systemen. Dr. Holloway hat erfolgreich mehrere Organ-on-Chip-Plattformen etabliert, die verschiedene Schlüsselaspekte pathophysiologischer Schlaganfallmechanismen reproduzieren. Das für dieses Projekt verwendete System besteht aus einer 3D-Neuro-Glia-Gefäß-Einheit auf einem Chip, die drei Hauptzelltypen der Blut-Hirn-Schranke (BBB) kombiniert: Endothelzellen, Perizyten und Astrozyten. Letztendlich wird dieses Chipsystem als komplementärer Ansatz zum PhD-Projekt von Sarah Schmerbeck getestet, welches Neuroinflammation nach Schlaganfall untersucht.

Pragati Parakkat (MDC & Charité) – zu Besuch im Labor von Prof. Dr. Thomas Eschenhagen, UKE, Deutschland

"Die Forschungs- und Weiterbildungserfahrung am Institut für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) war ausgezeichnet. Ich hatte die seltene Gelegenheit, Druck- und Volumenüberlastung in menschlichem künstlichem Herzgewebe zu untersuchen und dabei die gut ausgebaute Infrastruktur zu nutzen. Ich hatte die Möglichkeit, meine Arbeit den Experten am UKE vorzustellen und erhielt wertvolles Feedback und Ermutigung. Das dynamische Forschungsumfeld fördert aktive Diskussionen und fordert junge Forscher heraus, über den Tellerrand hinauszuschauen. Die Erkenntnisse und Verbindungen, die ich am UKE gewonnen habe, werden ein Leben lang wertvoll bleiben."

Clemens Alexander Wolf (FU Berlin) – zu Besuch im Labor von Dr. Henri Xhaard, Universität Helsinki, Finnland

"Dank großzügiger finanzieller Unterstützung des Einstein-Zentrum 3R Berlin war es mir möglich, im Zeitraum von August bis November 2022 einen Forschungsaufenthalt in der Arbeitsgruppe von Dr. Henri Xhaard an der University of Helsinki durchzuführen. Ich bin Doktorand im Bereich des computergestützten Wirkstoffdesigns und erforsche im Rahmen meiner Doktorarbeit Proteine, die in der Pathogenese bestimmter Krankheiten involviert sind, und pharmakotherapeutische Interventionsoptionen, um diese Proteine zu inhibieren. Die dabei applizierte In-silico-Modellierung reduziert die Molekülauswahl in einer frühen Phase der Wirkstoffentwicklung drastisch, wodurch die für die Arzneimittelzulassung notwendigen Tierexperimente signifikant reduziert werden. Im Fokus meiner wissenschaftlichen Arbeit steht die Erforschung von Cytochrom-P450 (CYP)-Enzymen wie CYP4A11, von dem eine Beteiligung an der Pathogenese der Nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) angenommen wird. In der Gruppe von Dr. Xhaard habe ich innovative Techniken der computergestützten Proteinanalyse und der Untersuchung der Interaktionen zwischen Protein und Ligand erlernt, die die in meiner Arbeitsgruppe in Berlin etablierten Techniken komplementär ergänzen. Unter Zuhilfenahme dieser Methoden habe ich eine Auswahl von potenziell CYP4A11 inhibierenden Substanzen ermittelt, deren vielversprechendste Vertreter in Kürze von unseren Kooperationspartnern auf In-vitro-Aktivität untersucht werden sollen. Meine Danksagung gilt dem Einstein-Zentrum 3R Berlin für die Ermöglichung dieses stimulierenden interkulturellen Austauschs, der gleichzeitig großartige neue Perspektiven für meine Forschung eröffnet hat."