Stress beim Tier erkennen, Belastung verringern: Neues Graduiertenkolleg an der FU Berlin

Wir gratulieren Prof. Dr. Christa Thöne-Reineke herzlich zur erfolgreichen Einrichtung des Graduiertenkollegs „Erforschung von Verhaltens- und Stressreaktionen zum Verständnis und zur Verbesserung von Modellen für Infektionskrankheiten bei Tieren“. Sie ist die Sprecherin des Graduiertenkollegs.

Infektionskrankheiten verursachen sowohl bei Menschen als auch bei Tieren große gesundheitliche Schäden. Das neue Graduiertenkolleg zielt darauf ab, das Wissen über Infektionserkrankungen bei Tieren erweitern und zugleich die Belastung von Verssuchstieren in der Forschung verringern. Für verschiedene Versuchstierarten und Erregerklassen werden Stressreaktionen und Verhaltensänderungen frühzeitig erfasst, etwa durch Veränderungen im Verhalten oder im Stoffwechsel. Dabei kommen moderne Methoden wie Videobeobachtung und Künstliche Intelligenz zum Einsatz.

Die meisten Tiermodelle sind in der Infektionsforschung aufgrund des systemischen Charakters aktuell unverzichtbar, doch das Graduiertenkolleg setzt gezielt auf sogenannte „Refinement“-Strategien. Ziel ist es, die Belastung der Tiere zu minimieren und aussagekräftige Forschungsergebnisse zu erhalten – ein Gewinn für die Tiergesundheit und die medizinische Forschung insgesamt.